Es nervt! Nicht nur uns...

 

Aus gegebenem Anlass einige persönliche Gedanken zu einer Entwicklung im Marketing einiger Unternehmen, welche nicht nur in unserem speziellen Bereich der Hörakustik immer wildere Züge annimmt.

Laut, grell, immer präsent und auf Dauerfeuer. Die Zielgruppe mit viel Geld genau analysiert und alle Register gezogen. Vielleicht muss das heute so sein, ist in der Summe sicherlich auch erfolgreich und wird daher nicht weiter hinterfragt. Aber schaut man mal genauer hin, kommen zumindest bei uns einige Fragen auf. Sind wir vielleicht einfach aus der Zeit gefallen? Mag sein. Was halten Sie davon? Doch nun von Anfang an:

 

Durch viele Gespräche erfahren wir, beruflich wie auch privat, aktuell wieder verstärkt von diesen massiven und teils penetranten Werbeaktionen manch großer Marktbegleiter oder Online-Händlern. Ob im Internet und Social-Media, per Post oder Telefon, ständig ist was los einem Dauerfeuer gleich. Dass man die Adressen und Kontakte seiner Zielgruppen mit entsprechendem Budget kaufen kann, ist kein Geheimnis. Es ist ein freier Markt und Wettbewerb. Und klappern gehört seit eh und je zum Geschäft. Das ist auch gut so, machen wir natürlich auch. Uns stört in dem Zusammenhang auch nicht die Tatsache, dass viel um die Menschen geworben wird. Denn gerade die Hörgesundheit ist ein viel zu wichtiges Thema und kann eigentlich gar nicht genug ins Bewusstsein der Menschen gerufen werden. Darum bemühen wir uns ebenfalls. Alles in Ordnung so weit.

 

Sauer aufstoßen kann einem jedoch tatsächlich die Art und Weise, wie die "Zielgruppe" immer massiver bearbeitet und teils mürbe gemacht wird. Immer wieder einmalige und unglaubliche Aktionen für "neue Hörwunder!", "Testhörer in ihrer Stadt gesucht!", "High-End-Geräte ohne Zuzahlung!", "Hören wie nie zuvor!", "30 Tage Probetragen!";  "unsichtbare Hörgeräte!" oder gar der Kauf von Hörgeräten ohne Besuch beim qualifizierten Akustiker! Der Phantasie der Marketingstrategen und deren Rechtsabteilungen scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein und die Revolution des Hörens findet immer genau jetzt statt. Letzte Gelegenheit, morgen ist es schon zu spät! Am morgen danach geht es in gleicher Manier von vorne los. Man könnte zudem den Eindruck gewinnen, einige Kampagnen sind bewusst so ausgelegt, dass den Empfängern suggeriert werden soll, es bestehe eine Kooperation mit übergeordneten Instituten oder gar Behörden, die sich um die Hörgesundheit der Menschen sorgen. Völlig uneigennützig natürlich. Das geschieht subtil und verunsichert daher so manchen im ersten Augenblick und appelliert zudem an das Pflichtbewusstsein der älteren Menschen. Dazu werde oft mit weiteren Anrufen durch Callcenter oder neuen Anschreiben, unterbewusst vielleicht allein schon durch die Häufigkeit, immer weiter Druck aufgebaut, so hört man. Die Leute, die das erlebt haben und uns darüber berichten sind in der Regel auch diejenigen, die skeptisch hinterfragt haben, bzw. schon vorher anderweitig informiert waren. Aber was ist mit z.B. mit der älteren Dame mit kleiner Rente, vielleicht alleinstehend und zurückgezogen, die sich leider von dem teils offiziellen Charakter dieser Schreiben hat blenden lassen? Zunächst passiert ja nichts Schlimmes, es wird ein Termin zum Hörtest vereinbart, dann schaut man weiter. Alles für die Hörgesundheit. Richtig so! Aber irgendwie bleibt die Skepsis darüber erhalten, dass sich im Umgang mit den Menschen plötzlich alles zum Positiven wendet und ausschließlich zum Wohle des Kunden und auch seines Geldbeutels beraten und gehandelt wird. Sagen wir mal so. Wir hoffen immer auf das Beste. Diese Kampagnen zum "Angeln" vermeintlich Hörbeeinträchtigter in solcher Form empfinden wir als zumindest moralisch grenzwertig, zumal es hier um echte Menschen und deren Gesundheit geht. Vielleicht bereits mit merklichen Leidensdruck. Bei solch sensiblen Themen wünschen wir uns mehr redliche Aufklärung und ehrliche Hilfestellung, statt mit reißerischen Kampagnen kurzfristig die Erfüllung von Planzahlen zu pushen. 

 

Natürlich gibt es jedes Jahr viele spannende Innovationen, die es wert sind, dass man darüber Bescheid weiß. Und Hörtests zum Beispiel können Sie jeden Tag machen. Überall und kostenlos! Lassen Sie sich durch diese intensiven Kampagnen und vermeintlich einmaligen Aktionen nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie es vielmehr zum Anlass mal zu hinterfragen, wo denn bei so viel Intensität der Haken sein könnte.

Sollten Sie sich vielleicht sogar durch solche Kampagnen nun aktiv um ihre Hörgesundheit kümmern wollen, ist das zuallererst für Sie selbst absolut positiv! Sprechen Sie mit ihrem HNO-Arzt, fragen bekannte Hörgeräteträger nach deren Erfahrungen oder lesen sich im Internet auf neutralen Fachseiten bereits etwas Wissen an. Dann machen Sie sich doch mal Gedanken darüber, welchem Akustiker Sie sich anvertrauen möchten und mit wem Sie im Zweifel die nächsten Jahre gemeinsam an der ihrer eigenen, bestmöglichen Hörqualität arbeiten möchten. Kleinunternehmen, Großfilialist oder Onlineanbieter mit unbekanntem Ziel? Das wäre bei uns persönlich komplett außen vor. Zum Glück gibt es in einigen Filialen der großen Mitbewerber auch Mitarbeiter, die ihre Arbeit gern machen und im Rahmen der Möglichkeiten, die meist streng vorgeben sind, versuchen das Beste für die Kunden tun. Das sollte auch gesagt sein! Aber stellen Sie sich doch mal die Frage, ob nicht doch der individuelle, inhabergeführte Hörakustiker vor Ort näher am Kunden sein und die Versprechen auch langfristig erfüllen kann und möchte. Auch weil es seine Heimat ist. Oder möglicherweise sogar noch sinnvollere Dinge anzubieten hat, welche grad nicht auf dem Werbeplan stehen. Vielleicht sogar zu besseren Konditionen, das wäre nicht ungewöhnlich.

 

Wir nehmen es mal vorweg, denn die einfache Antwort ist: Ja! Selbstverständlich, sogar das ganze Jahr über! Und da sprechen wir nicht nur über unser eigenes Geschäft, sondern über viele weitere inhabergeführte Kleinunternehmen. Wir möchten gemeinsam mit unserem Team wachsen und unsere Freude an der Arbeit mit den Kunden erhalten. Unser Fokus ist ein völlig anderer und wir leisten gern Dinge, welche die überregionalen Unternehmen nicht leisten können oder möchten. Zunächst einmal arbeiten wir unabhängig und bedienen uns an der gesamten Vielfalt der Hörakustikbranche. Wir können so durch Zugriff auf sämtliche Marktführer exakter auf die Ansprüche unsere Kunden eingehen. Wir sind laufend im direkten Austausch mit den Verbänden und Marktführern der Hörgeräteakustik und in der Lage, die ständigen Innovationen und Prozessoptimierungen durch konkrete Schulungen direkt umzusetzen. Wir arbeiten mit modernster Technik und kooperieren mit den besten Laboren. Wir sorgen dank starker Netzwerke stets für attraktive Konditionen. Zudem bilden wir aus, bieten feste und qualifizierte Ansprechpartner und stellen die Betreuung vor Ort dauerhaft und nach höchsten Standards sicher. Wir leisten Service dann, wenn er gebraucht wird. Sofort und ohne Termin. Wir sind flexibel und falls es nicht anders geht, noch abends oder Samstags für die Kunden da. Halt solange das Licht brennt. Wir bieten Hilfestellung bei der Kommunikation mit Ärzten, Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften. Wir sind Teil der Gemeinschaft, engagieren uns auf Veranstaltungen der Gemeinden und sponsoren lokale Vereine. Wir leisten Prävention und Aufklärung durch Vorträge und Schulungen, sowie eine aktive Vor-Ort-Betreuung von hörgeschädigten Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. In der Regel unentgeltlich. Wir möchten glückliche und nicht nur zufriedene Kunden. Daran arbeiten wir jeden Tag. Persönlich und mit großem Aufwand. Weil wir mögen, was wir tun! Das bekommen die Kunden natürlich mit und wissen das in der Regel sehr zu schätzen.  Sie empfehlen uns aufgrund ihrer Erfahrungen gern und häufig ihren Familienangehörigen, Bekannten und Freunden. Das ist toll! Ganz ohne Druck, großes Tamtam oder millionenschweren Werbeetat. 

 

Eine aufrichtige Empfehlung von einem Menschen, der einem wichtig ist.

Das ist Werbung in ihrer Urform. Ungeschlagen. Unbezahlbar!

 

Vielen herzlichen Dank dafür!

 

Annika und Mark Litmeier

Inhaber von Hörleben Akustik Litmeier

im Januar 2025

 

PS: Auf die Gefahr hin, dass ein falscher Eindruck entsteht. Wir möchten nicht den Wettbewerb schlecht reden oder den Moralapostel geben, sondern hinterfragen nur so manche Methoden. So wertfrei das möglich ist. Wir sind neuen Dingen gegenüber immer sehr aufgeschlossen und setzen diese schnell um, möchten jedoch nicht alle Entwicklungen einfach und ungefiltert mitgehen. Wir sind überzeugt davon, dass die Basis nachhaltigen Erfolgs nach wie vor auf den Grundsätzen alter Werte wie Verantwortung, Ehrlichkeit und Fleiß basiert. Unser bisheriger Erfolg in dem was wir tun, gibt uns zumindest bis hierhin recht. Darauf dürfen wir, mit gutem Gewissen, stolz sein!